Palliative Versorgung
Obwohl sich Palliativmedizin und Hospizarbeit relativ unabhängig voneinander entwickelten, haben sie doch die gleiche Wiege in der gemeinsamen Idee von Cicely Saunders und David Tasma, ein ideales Haus zum Sterben zu gründen, in dem entgegen dem normalen Medizinbetrieb auf die Bedürfnisse von Schwerkranken und Sterbenden eingegangen wird. Cicely Saunders gründete 1967 das St. Christopher‘s Hospice, die erste ärztlich geleitete Palliativeinrichtung, in dem Schmerztherapie und psycho-soziale Begleitung Schwerpunkt waren.
Erst knapp zehn Jahre später, 1975, wurde die erste Palliativstation von Dr. Balfour Mount in einem Akutkrankenhaus in Montreal, Kanada, gegründet. Auf den Begriff Palliative-Care (dt. Palliativversorgung) griff er zurück, da im französischen der Begriff Hospice bereits belegt war und für mehr, nämlich Pflegeheim, Waisenhaus, Altenheim, stand. Der Begriff an sich existierte schon länger in der Medizin im Sinne von lindernd oder dämpfend. Ursprünglich stammt das Wort aber von Pallium, was einen wollenen Mantel bezeichnet und womit Dr. Mount deutlich machen wollte, dass sich die Palliativmedizin wie ein Mantel um kranke Menschen schmiegt und ihnen Geborgenheit gibt.
Vornehmlich geht es in der Palliativversorgung darum, die Beschwerden Schwerstkranker und Sterbender möglichst zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten. Ebenso wesentlich sind die sozialen, seelischen, psychischen, geistigen und spirituellen Bedürfnisse, wobei die Autonomie und Würde der Patienten stets geachtet wird.